
Franz Schubert – Genie zwischen Melancholie und Lebensfreude
Beiträge . WalhallaFranz Schubert war ein musikalisches Wunderkind, das Zeit seines Lebens mit Bescheidenheit und Zurückhaltung rang. Als kleiner, rundlicher Brillenträger fehlte es ihm vielleicht an äußerer Strahlkraft, doch seine Musik leuchtet bis heute.
Schuberts Werke sind zutiefst menschlich – als würden wir ihm über die Schulter blicken und seine Gedanken hören. Sein Freund Eduard von Bauernfeld beschrieb ihn als „redlich, wahr und treu“, doch zugleich war Schubert wortkarg, manchmal stur und in gesellschaftlichen Kreisen zu schüchtern, um sich durchzusetzen.
Geboren in ärmlichen Verhältnissen als Sohn eines Lehrers und einer ehemaligen Köchin, blieb ihm der große gesellschaftliche Aufstieg verwehrt. Sein Leben war geprägt von Hingabe an die Kunst, aber auch von inneren Kämpfen. In den Wiener Kaffeehäusern konnte er ausgelassen sein, doch der Schatten der Einsamkeit und des Zweifels war nie fern.
Trotz seines kurzen Lebens von nur 31 Jahren hinterließ er über 1.500 Werke – darunter mehr als 600 Lieder, Sinfonien, Kammermusik und große Klavierwerke, von denen viele erst nach seinem Tod die verdiente Anerkennung fanden. schrieb er in atemberaubender Geschwindigkeit, manche Lieder entstanden in wenigen Stunden. Doch der große Erfolg blieb aus.
Schubert kämpfte sein Leben lang mit finanziellen Schwierigkeiten und blieb der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Vielleicht lag es an seinem unermüdlichen Schaffensdrang, dass viele seiner Werke unvollendet blieben. Seine berühmteste unvollendete Komposition ist die “Unvollendete” Sinfonie in h-Moll (D 759), die er 1822 begann, aber nur zwei Sätze vollendete.
Vielleicht war es dieser ständige innere Kampf, der ihn immer wieder zum Wein greifen ließ. Während es damals in Wien üblich war, den Wein mit Wasser zu verdünnen, lehnte Schubert dies ab – ein Detail, das seine exzessiven Trinkgewohnheiten nur unterstreicht.
Seine Freunde sahen darin eine dunkle Seite seines Charakters, die ihn gegen Ende seines kurzen Lebens zunehmend melancholisch und verschlossen machte. Er wurde nur 31 Jahre alt, doch seine Musik klingt für die Ewigkeit. Schubert gilt heute als einer der ersten romantischen Komponisten und als Schöpfer und Vollender des romantischen Liedes.