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Der verschleierte Blick – Caspar David Friedrich

Beiträge . Walhalla

Caspar David Friedrich galt an den Akademien als hoffnungsloser Fall – seine Menschen waren unproportional und das Aktzeichnen eine Qual für den schüchternen Rothaarigen. Doch aus dieser vermeintlichen Schwäche entwickelte er eine revolutionäre Kunstrichtung, die bis heute nachwirkt: von seinen nebelverhangenen Rückenfiguren bis zu Walt Disneys „Bambi“-Wäldern.

Wenn Bambi durch Walt Disneys nebelverhangene Fichtenwälder hüpft, ahnen die wenigsten Zuschauer, dass diese Traumlandschaften ihre Inspiration einem rothaarigen, schüchternen Maler aus Pommern verdanken: Caspar David Friedrich. Disney ließ sich für „Bambi“ von Friedrichs Gemälden wie „Morgennebel im Gebirge“ und „Felsenschlucht“ inspirieren.

Mit roten Haaren, blasser Haut und himmelblauen Augen sah Caspar David Friedrich selbst aus wie eine Figur aus seinen mystischen Landschaftsgemälden. Der Weg zu seinem revolutionären Stil war alles andere als geradlinig.

An den Akademien in Kopenhagen und Dresden wurde der schüchterne Student regelrecht verspottet. Seine Menschen hatten stets zu lange Beine, zu lange Arme, schlaffe Oberkörper. Besonders das Aktzeichnen wurde für ihn zur Qual – er fand es beschämend, nackte Frauen anzublicken, und dachte sich: „Wären sie Bäume, könnte ich sie besser malen.“

Und er sollte recht behalten. So wandte er sich der Landschaftsmalerei zu und entwickelte einen völlig eigenen Stil.

Seine Inspiration holte er sich bei stundenlangen Spaziergängen und Wanderungen, die er stets alleine unternahm: in Dresden an der Elbe, wenn die Landschaft noch in Nebel gehüllt war, aber auch in seiner pommerschen Heimat um Greifswald, in Neubrandenburg, auf Rügen, in Stralsund und in der Sächsischen Schweiz. „Ich muss alleine bleiben und wissen, dass ich allein bin, die Natur vollständig zu schauen und zu fühlen“, schrieb er einmal. „Ich muss mich dem hingeben, was mich umgibt. Mich vereinigen mit meinen Wolken und Felsen, um das zu sein, was ich bin.“ Im Gegensatz zu anderen Künstlern seiner Zeit, die es nach Italien zog, verließ Friedrich Deutschland nie.

Friedrich hasste die Hitze – ihm konnte die Luft nie kalt genug sein. In einem Pelzmantel, den er von seinem Bruder Heinrich geschenkt bekommen hatte, unternahm er selbst bei minus zwanzig Grad ausgiebige Wanderungen. Wenn er nach Hause kam, fiel der Reif vom Mantel und das Eis aus seinem roten Backenbart – doch am nächsten Morgen zog es ihn wieder hinaus in die Kälte. „Wenn eine Gegend sich in Nebel hüllt, dann erscheint sie größer, erhabener, erhöht die Einbildungskraft und spannt die Erwartung gleich einem verschleierten Mädchen“, schrieb er. Der Mann, der den direkten Blick scheute, wurde zum Meister des Angedeuteten, Verhüllten.

Friedrich erfand die berühmte „Rückenfigur“ – Menschen, die dem Betrachter den Rücken zuwendend in die Landschaft blicken. So machte er uns alle zu Teilhabern seiner meditativen Naturbetrachtungen. Seine Gemälde entstanden nie direkt in der Natur, sondern aus der Erinnerung in seinem Dresdner Atelier. Aus Beobachtung wurde Imagination.

Sein Atelier war ein lebendiger Ort: Die Tür stand stets offen, jederzeit durften Besucher herein. Friedrich schrieb einmal in einem Brief, dass dort gleichzeitig Russisch, Französisch und Englisch gesprochen wurde. Dabei war der Raum von spartanischer Einfachheit – besenrein und komplett leer bis auf eine Staffelei und einen einzigen Stuhl. Friedrich legte großen Wert auf Reinlichkeit und Ordnung. An der blanken Wand hingen nur drei Gegenstände an einem Nagel: ein Dreieck, ein Lineal und eine Reißschiene, mit denen er den goldenen Schnitt berechnen konnte. Den einen Stuhl bot er großzügig seinen Gästen an, während er selbst stand. Friedrich liebte es, über seine Kunst zu sprechen, und hoffte natürlich auch, das ein oder andere Bild verkaufen zu können.

Eine Ausnahme gab es allerdings: Wenn er Wolken malte, durfte niemand stören. Seine Frau erklärte dann den Besuchern: „Jetzt darf man ihn nicht stören, Himmelmalen ist für ihn wie Gottesdienst.“ Für Friedrich waren Wolken mehr als Wetterphänomene – sie verhüllten das Göttliche und machten dessen Gegenwart für den Menschen erträglich. „Der edle Mensch (Maler) erkennt in allem Gott, der gemeine Mensch (auch Maler) sieht nur die Form, nicht den Geist.“ Nach seinem Tod 1840 geriet Friedrich fast hundert Jahre lang in Vergessenheit, bis ihn die Expressionisten wiederentdeckten.

Heute zählt Caspar David Friedrich zu den bedeutendsten Künstlern der Romantik und schuf eine der einflussreichsten Bildsprachen der Kunstgeschichte.

Er selbst fasste sein Wesen in einem kleinen Gedicht zusammen:

Ihr nennt mich Menschenfeind,
Weil ich Gesellschaft meide.
Ihr irrt euch,
Ich liebe sie.
Doch um die Menschen nicht zu hassen,
Muss ich den Umgang unterlassen.

Tags: 19Jahrhundert, Bambi, CasparDavidFriedrich, DeutscheKunst, Deutschland, Disney, Hollywood, Inspiration, Kunstgeschichte, Künstlerbiografie, Malerei, Natur, Romantik, Walhalla, Wusstensieschon

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