Waldvergessen

Abenteuerlust, Bewegungsdrang und Neugier treiben mich regelmäßig raus aus der Zivilisation und rein in Wald und Flur. Der Wind, der sachte durch das Blätterdach streicht und das Potpourri der Düfte weiterträgt, der kleine, friedlich vor sich hin plätschernde Bach, das Summen und Zwitschern der Waldbewohner, alle Einzelheiten sauge ich auf, speicher sie in mir ab.

Mein Wohlbefinden lässt sich sogar messen. Denn mit jedem Atemzug Waldluft fülle ich meine Lungen mit Terpenen, den biogenen Wirkstoffen (Phytonzide), den Pflanzen zum Schutz vor Schädlingen und Krankheitserregern bilden. Wissenschaftler fanden heraus, dass Terpene unser Immunsystem anregen und die Anzahl krebsbekämpfender Zellen im Blut erhöht. Nach einem zweistündigen Waldspaziergang fühle ich mich also nicht nur ausgeglichen und gesund, sondern bin es nachweisbar – und diese Wirkung hält sieben Tage an.

So starte ich montags lebfrisch und leichtbeflügelt in die Woche. Das nächste Wochenende und eine neue Wanderstrecke sind gewiss. Dann tanke ich erneut Waldesluft, werde eins mit der Natur, vergesse die Nichtigkeiten des Alltags und bin ganz im Hier und Jetzt.